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Derivate einfach erklärt

17. Mai 2022 by Oliver Schoch Kommentar verfassen

Derivate ist ein Begriff aus dem Finanzbereich, der in der Regel mit Spekulationen in Verbindung gebracht wird. Allerdings wissen normalerweise nur die Profis, worum es sich bei Derivaten im Detail handelt, wie diese funktionieren und welche Arten es gibt. Daher ist sinnvoll, sich etwas intensiver mit diesen abgeleiteten Finanzprodukten zu beschäftigen.

Inhaltsverzeichnis

  • 1 Was sind Derivate?
  • 2 Wie funktionieren Derivate?
  • 3 Welche Arten von Derivaten existieren am Markt?
  • 4 Wo werden Derivate gehandelt?
  • 5 Warum werden Derivate gehandelt?
  • 6 Was kosten Derivate?
  • 7 Welche Vor- und Nachteile haben Derivate?
  • 8 Das könnte dich auch interessieren

Was sind Derivate?

Der Begriff Derivat stammt aus dem Lateinischen und wird in aller Regel mit „das Abgeleitete“ übersetzt. In Erscheinung treten Derivate nahezu ausschließlich im Finanzbereich, denn über sie lassen sich die Preise, Kurse und Entwicklungen anderer Finanzprodukte widerspiegeln. Die Finanzprodukte, auf die sich Derivate beziehen, werden auch als Underlying oder Basiswerte bezeichnet. Es handelt sich dabei in aller Regel um Anlagen aus einer der folgenden Kategorien:

  • Indizes
  • Aktien
  • Rohstoffe
  • Anleihen
  • Zinsen
  • Devisen
  • Kryptowährungen

Demzufolge sind Derivate spezielle Finanzprodukte, die ihren Wert nur daraus beziehen, dass sie sich auf den jeweiligen Basiswert ausrichten. Daher macht auch die Bezeichnung der abgeleiteten Produkte einen Sinn.

Wie funktionieren Derivate?

Die Grundlage für die Funktionsweise der Derivate ist, dass diese sich auf einen speziellen Basiswert beziehen, beispielsweise auf eine Aktie. Der spekulativ eingestellte Anleger kann nun entscheiden, ob er bei diesem Basiswert von steigenden oder fallenden Kursen ausgeht. Zudem muss er natürlich die Art des Derivates wählen. Meistens wird die stattfindende Kurs- und Preisentwicklung des Underlying nicht 1:1 vom Derivat widergespiegelt.

Stattdessen gibt es einen sogenannten Hebel. Dieser beinhaltet, dass die prozentuale Veränderung des Derivates meistens teilweise sogar deutlich höher als die des Basiswertes ist. Wie hoch dieser Hebel und damit die Veränderung des Derivates ist, wird in den jeweiligen Bedingungen festgeschrieben. Mit Derivaten können Kunden sowohl auf steigende als auch auf fallende Kurse spekulieren. Dies ist beispielsweise mit sogenannten Call- oder Put-Optionen möglich.

Bei einer Call-Option geht der Käufer von steigenden Kursen aus, da er berechtigt ist, den Basiswert zu einem festgeschriebenen Preis zu erwerben. Steigt der Kurs des Basiswertes tatsächlich an, erzielt er mit dem Derivat in der Regel einen Gewinn. Wer hingegen pessimistisch eingestellt ist und von fallenden Kursen beim Underlying ausgeht, entscheidet sich in diesem Fall für eine Put-Option. Diese beinhaltet nämlich das Recht, den Basiswert zu einem festgelegten Preis zu verkaufen. Meistens werden Derivate nicht ausgeübt, sondern Gewinne und auch Verluste entstehen durch den An-  und Verkauf der Produkte, also durch den Handel.

Welche Arten von Derivaten existieren am Markt?

Derivate ist ein Oberbegriff für verschiedene Finanzprodukte, welche in diese Gruppe fallen. Im Prinzip haben alle Derivate-Arten gemeinsam, dass es sich um sehr spekulative Finanzinstrumente handelt. Totalverluste sind keineswegs selten, aber auf der anderen Seite haben die Käufer eben die Möglichkeit, sogar in kurzer Zeit hohe Gewinne zu erzielen. Es gibt im Wesentlichen drei Gruppen von Derivaten, die am Markt zu finden sind und die sich nach der jeweiligen Hauptleistungspflicht unterscheiden, nämlich:

  • Fest-Geschäfte
  • Options-Geschäfte
  • Swap-Geschäfte

Das Fest-Geschäft ist vor allem dadurch charakterisiert, dass der jeweilige Verkäufer sich dazu verpflichtet, bei Fälligkeit des Derivates den entsprechenden Basiswert entweder zu liefern oder einen sogenannten Barausgleich vorzunehmen. Die Pflicht des Käufers hingegen besteht darin, ebenfalls zu diesem Fälligkeitstermin eine Zahlung zu leisten. Vereinfacht wird bei den Festpreis-Geschäften oftmals auch vom Kauf auf Termin gesprochen.

Die zweite große Gruppe von Derivaten sind am bekanntesten, nämlich die Options-Geschäfte. Diese werden oftmals auch kurz als Optionen bezeichnet. Im Gegensatz zu den Fest-Geschäften hat der Käufer in diesem Fall ausschließlich ein Recht, aber keine Pflicht. Dieses Recht besteht darin, entweder zum Fälligkeitszeitpunkt oder innerhalb eines festgelegten Zeitraumes eine ebenfalls festgelegte Menge des Basiswertes zu kaufen (Call-Option) oder alternativ zu verkaufen (Put-Option). Dabei ist der jeweilige Preis ebenfalls fix.

Swap-Geschäfte sind die dritte große Gruppe der Derivate und im Prinzip Fest-Geschäfte, die hintereinander erfolgen und miteinander verbunden sind. So ist es typisch für die sogenannten Swaps, dass eine regelmäßige Leistung im Austausch erfolgt. Handelt es sich zum Beispiel um einen Zins-Swap, so ist die eine Partei dazu verpflichtet, einen festgelegten Zins auf einen Nominalbetrag zu zahlen. Die zweite Partei hingegen verpflichtet sich stattdessen dazu, einen variablen Zins auf den Nominalbetrag zu zahlen.

Zu den Derivaten, die in der Praxis am bekanntesten sind und am häufigsten gehandelt werden, zählen:

  • Futures
  • Optionen
  • Optionsscheine
  • CFDs

Wo werden Derivate gehandelt?

Grundsätzlich gibt es für den Handel von Derivaten zwei Möglichkeiten, nämlich entweder an der Börse oder außerbörslich. Zu den Derivaten, die an der Börse gehandelt werden, zählen insbesondere Futures und Optionen. Gehandelt werden dieses Derivatearten an speziellen Terminbörsen, wie zum Beispiel an der Eurex. Eine große Menge an Derivaten kann zudem alternativ oder zusätzlich auch außerbörslich gehandelt werden. Man spricht in dem Zusammenhang auch vom sogenannten OTC-Handel. Hier gibt es in aller Regel nicht so strenge Regularien wie im an der Börse, aber dafür ist die Liquidität des Marktes nicht selten höher.

Warum werden Derivate gehandelt?

Es gibt zwei wesentliche Gründe, warum Derivate gehandelt werden. Zum einen dienen diese Finanzprodukte der Absicherung, was auch als Hedging bezeichnet wird. In diesem Fall wird ein zu Grunde liegendes Basisgeschäft abgesichert, wie zum Beispiel eine Bestandsposition in Aktien. Der Kauf des jeweiligen Derivates muss dann immer ein inverses Geschäft sein. Da zum Beispiel bei Aktien im Bestand von Kursgewinnen ausgegangen wird, muss das Derivate so konstruiert sein, dass bei Kursverlusten ein Gewinn erzielt. Ein Beispiel für ein passendes Derivat wäre demzufolge eine Put-Option.

Die zweite Hauptfunktion und somit der Handelszweck der Derivate ist die Spekulation. Dabei können zum Beispiel Arbitrage-Differenzen ausgenutzt werden oder der jeweilige Inhaber spekuliert einfach darauf, dass der Preis des Basiswertes zukünftig steigt oder fällt. Im Gegensatz zum direkten Kauf des Basiswertes haben Derivate den Vorteil, dass sie deutlich preisgünstiger sind, was insbesondere auf den Hebel zurückzuführen ist. Zudem können durch diesen Hebel in kurzer Zeit überdurchschnittlich hohe Gewinne erzielt werden, aber das Risiko von Verlusten ist natürlich ebenfalls potenziert.

Was kosten Derivate?

Im Zusammenhang mit Derivaten können einige Kosten anfallen, die allerdings häufig etwas intransparent sind. Welche Kosten der Anleger berücksichtigen muss, hängt stark von der Art der Derivate ab. Zu den typischen direkten und indirekten Kosten beim Handel mit Derivaten zählen insbesondere:

  • Overnight-Verzinsung bei CFDs
  • Gewinnbeteiligung mit Deckel
  • Anschaffungskosten erhöht
  • Wegfall des Dividendenanspruchs
  • Spreads
  • Transaktionskosten

Im Vergleich zum möglichen Gewinn und somit zur Rendite sind die Kosten der Derivate allerdings in der Regel vergleichsweise gering und bewegen sich oft im Bereich von unter einem Prozent.

Welche Vor- und Nachteile haben Derivate?

Der wesentliche Vorteil der Derivate besteht für die meisten Inhaber darin, dass mit einem relativ geringem Kapitaleinsatz überproportional hohe Gewinne möglich sind. Zudem können mit Derivaten andere Bestandsposition gegen Verluste abgesichert werden. Nicht unwichtig sind Derivate für die Volkswirtschaft, denn insbesondere Unternehmen mit ausländischen Geschäftspartnern können sich so auch gegen Währungskursrisiken schützen.

Zu den Nachteilen der Derivate zählt definitiv ein überdurchschnittliches Verlustrisiko, welches insbesondere durch den Hebel bedingt ist. Zudem sind die Kosten nicht immer besonders transparent, was ebenfalls für die Konstruktion der einzelnen Derivate zutrifft. Insbesondere Optionen und Futures sowie Swaps sind vor allem für Anfänger sehr schwer verständlich. Wer Derivate in erster Linie als Privatkunde zum Spekulieren nutzen möchte, für den sind CFDs mit einer sehr einfachen Konstruktion am besten geeignet.

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Oliver Schoch

Oliver ist gelernter Bankkaufmann und war über zehn Jahre bei mehreren Banken in verschiedenen Bereichen tätig, unter anderem in der Kundenbetreuung. Seit 2008 ist er als freiberuflicher Finanz-Journalist und Fachredakteur tätig.

Kategorie: Grundlagen

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