Letzte Aktualisierung: 23.11.2019. Hier findest du einen Vergleich der besten Crowdinvesting Plattformen in Deutschland. Verglichen werden unter anderem, wann die Plattformen entstanden sind, wie hoch der minimale Betrag ist, der mindestens investiert werden muss, sowie gibt es zu jeder Plattform im Crowdinvesting Vergleich eine kurze und übersichtliche Bewertung. Alle hier aufgeführten deutschen Crowdinvesting-Plattformen wurden ausführlich getestet. Wer also mehr Informationen zu einer bestimmten Plattform haben möchte, erhält einen ausführlichen Testbericht durch den Klick auf den Link „Zum Test.“ Am Ende des Crowdinvesting Plattformen Vergleichs findet man darüber hinaus einige häufig gestelllte Fragen rund um Crowdinvesting und Crowdfunding samt ausführlichen Antworten darauf.
Aktuelle Projekte im Überblick und Vergleich:
Inhaltsverzeichnis
- 1 Häufig gestellte Fragen
- 1.1 Wie funktioniert Crowdinvesting?
- 1.2 Mit wem gehe ich ein Vertragsverhältnis ein?
- 1.3 Warum sehen viele Crowding Investing Plattformen gleich aus?
- 1.4 Welche Erfahrungen gibt es mit Crowdinvesting?
- 1.5 Was sind die Vorteile von Crowdinvesting?
- 1.6 Welche Risiken gibt es bei Crowdinvesting?
- 1.7 Warum können maximal 10.000 Euro auf einmal angelegt werden?
- 1.8 Wie ist der Unterschied zwischen Crowdfunding und Crowdinvesting?
- 1.9 Gab es schon Schadensfälle auf Crowdinvesting-Plattformen?
- 2 Checkliste: Auf was sollte man beim Crowdinvesting achten?
- 3 Das könnte dich auch interessieren
Häufig gestellte Fragen
Nachfolgend werden die am häufigsten gestellten Fragen rund um Crowdinvesting beantwortet.
Wie funktioniert Crowdinvesting?
Um zu verstehen, wie Crowdinvesting funktioniert, muss man einfach einmal das Wort nehmen und auseinanderziehen. Dann hat man auf der einen Seite die „Crowd“, was nichts anderes als eine Masse an Menschen mit einem gleichen Interesse ist. Und auf der anderen Seite hat man dann dieses Interesse, nämlich das „investing“. Und so funktioniert Crowdinvesting auch schon. Statt einen einzelnen Investor, gibt es beim Crowdinvesting ganz viele Investoren, die zusammen in ein Projekt gemeinsam investieren.
Die genauen Konditionen, wer, was und wie viel investieren darf, das legen die Crowdinvesting Plattformen fest, auf denen sich die verschiedenen interessierten Investoren zusammentreffen und dort aus einem Projektpool das Projekt auswählen, das sie unterstützen wollen.
Mit wem gehe ich ein Vertragsverhältnis ein?
Auch wenn man eine Crowdinvesting-Plattform nutzt, bedeutet dies nicht, dass man mit dem Plattformbetreiber auch ein Vertragsverhältnis eingeht. Genau das Gegenteil ist nämlich der Fall. Die Investing-Plattform dient nur als Marktplatz, wo sich Anbieter und Nachfrager treffen. Die Crowdinvesting-Plattform dient so lediglich als Vermittler und schließt eine Haftung via Allgemeinen Geschäftsbedingungen aus. Als Interessierter geht man immer ein Vertragsverhältnis mit dem Emittenten aus und muss deshalb diesen auch sorgsam überprüfen. Da Gesellschaftsstrukturen der Emittenten durchaus komplex sein können, sollte man hier auf jeden Fall mehr als nur einen flüchtigen Blick darauf werfen.
Warum sehen viele Crowding Investing Plattformen gleich aus?
Viele Crowdinvesting Plattformen sehen nicht nur fast identisch aus, sondern sind auch vom Aufbau und von den einzelnen Funktionen sehr ähnlich. Das liegt aber nicht daran, dass nur eine Firma verschiedene Plattformen betreibt, sondern daran, dass die Plattform an sich von einer bestimmten Firma kommt. Die Sprache ist hier von der Firma CrowdDesk, die eine White-Label-Crowdfinance-Plattform anbietet. Das bedeutet, dass sich jede beliebige Firma hier das Software-Fundament für die eigene Crowdinvesting Plattform mieten bzw. kaufen kann. Der Betreiber der Crowdinvesting-Plattform muss sich so nicht um die technischen Grundlagen kümmern, sondern kann sich voll und ganz auf den Betrieb der Plattform beschränken. Dies ist für den Endkonsumenten aber natürlich auch nachteilig, da man so relativ schnell eine Crowdinvesting-Plattform ins Leben rufen kann, ohne dass man evtl. überhaupt die nötige Qualifikation besitzt. Das könnte Betrüger Tür und Tor öffnen, weshalb man sich von der Oberfläche der Plattform nicht blenden lassen, sondern genau prüfen sollte, wer diese Plattform letztendlich auch betreibt.
Welche Erfahrungen gibt es mit Crowdinvesting?
Crowdinvesting ist noch vergleichsweise jung. Deshalb gibt es noch keine wirkliche Langzeiterfahrung mit Anbietern und dem allgemeinen Konzept. Viele Crowdinvesting-Plattformen sind nicht älter als ein Jahr, es ist durchaus denkbar, dass sich nicht alle Plattformen langfristig halten werde. Ich selbst habe schon über einige Crowinvesting-Plattformen investiert und Teile hier auf diesem Finanzblog meine Erfahrungen mit diesen Investitionen. Schau einfach in die oben verlinkten Tests oder allgemein öfters auf diesem Blog vorbei, wenn du mehr über meine Erfahrungen erfahren möchtest, die ich nach und nach sammeln werde.
Was sind die Vorteile von Crowdinvesting?
Die Vorteile des Crowdinvestings liegen auf der Hand. Man kann als Einzelinvestor auch mit überschaubaren finanziellen Mittel in millionenschwere Projekte investieren. Insbesondere die Immobilienfinanzierung wird mit Crowdinvesting spannend. Denn oft fehlt einem das Geld, eine Immobilie komplett alleine zu finanzieren. Hierfür müsste man selbst wieder Kredite aufnehmen und das sollte man beim Investieren generell vermeiden! Beim Crowdinvesting kann man nun schon mit wenigen hundert Euro sich an Immobilien beteiligen und damit in den Genuss von lukrativen Renditen kommen. Da man mit schon wenige Geld dabei ist, kann man darüber hinaus seine Investitionen auch über mehrere Projekte verteilen und damit das Risiko streuen und so einen Komplettverlust und damit Minusrenditen verringern.
Welche Risiken gibt es bei Crowdinvesting?
Wo hohe Renditen winken, da ist das Risiko auch meist nicht weit. So auch beim Crowdinvesting, denn im schlimmsten Fall erleidet man einen Totalverlust. Im Normalfall vergibt man sein Geld als sogenanntes Nachrangdarlehen. Wie der Name schon sagt, bedeutet dies, dass das eigene Darlehen nachranging im Vergleich zu Darlehen anderer Gläubiger ist. Geht nun der Projektentwickler bankrott, werden erst einmal die anderen Gläubiger bedient, bevor man selbst an der Reihe ist. Reicht das Geld bis dahin nicht, geht man komplett leer aus. Für dieses Risiko erhält man deshalb die vergleichsweise hohe Rendite. Den Komplettverlust sollte man bei der Investition deshalb immer berücksichtigen. Deshalb sollte man sein Geld auch nicht nur in ein Projekt stecken, sondern gestreut in mehrere Projekte. Da bei den Crowdinvesting Plattformen auch keine Gebühren für die Investoren verlangt werden, macht es darüber hinaus auch Sinn, auf mehrere Plattformen gleichzeitig aktiv sein. Zu guter Letzt sollte man das Projekt, in das man investieren möchte, und die damit verbundenen Partner auch immer selbst zusätzlich überprüfen und sich nicht nur auf die Angaben auf den jeweiligen Online-Plattformen verlassen.
Warum können maximal 10.000 Euro auf einmal angelegt werden?
Die maximale Investitionsgrenze von 10.000 Euro gilt für Privatanleger. Seit dem 10.07.2015 ist nämlich das sogenannte Kleinanlegerschutzgesetzt in Kraft getreten, dass wie der Name schon sagt, den Kleinanleger schützen soll. In §2a III Kleinanlegerschutzgesetzt findet man dort die Regelung, dass bis zu einem Betrag von 1.000 Euro ein Investment ohne weiteres möglich ist. Wenn die 1.000 Euro überschritten werden, ist eine Selbstauskunft der Anleger nötig. Dies geschieht bei den Crowd-Investing Plattformen meist schon bei der Registrierung, bzw. beim Investment. Mehr als 10.000 Euro können Privatanleger hingegen nicht anlegen, dies ist nur Kapitalgesellschaften möglich. Der entsprechende Artikel des Kleinanlegerschutzgesetzt ist eine Änderung des Vermögenanlagengesetzes, sodass man die entsprechenden Regelungen auch im Gesetz über Vermögensanlagen (Vermögensanlagengesetz – VermAnlG) im § 2a Befreiungen für Schwarmfinanzierungen vorfindet.
Die entsprechenden Regelungen wurden übrigens von Crowdinvestingplattformen kritisch kommentiert, da so das Funding in Deutschland deutlich schwieriger ist.
Wie ist der Unterschied zwischen Crowdfunding und Crowdinvesting?
Crowdfundig ist der Überbegriff für alle Arten von Schwarmfinanzierung, bei der sich mehrere sogenannte Backer zusammentun, um gemeinsam ein Projekt zu finanzieren.
Die simpelste Form ist das Donation-based Crowdfunding, das vor allem zur Finanzierung von gemeinnützigen Zwecken dient und man als Geldgeber in der Regel keine direkte Gegenleistung bekommt.
Diese sieht schon anders bei Reward-based Crowdfunding aus, denn hier wird den Geldgebern ein konkretes Produkt oder Dienstleistung für die Überlassung des Gelds versprochen.
Beim Lending-based Crowdfunding, das auch unter der Bezeichnung Crowdlending bekannt ist, vergibt der Backer hingegen über die Plattform einen Kredit. Dabei ist die Laufzeit und Verzinsung vertraglich festgelegt. Wofür das Geld verwendet wird, das muss der Darlehensnehmer beim Crowdlending nicht dem Darlehensgeber mitteilen.
Anders beim sogenannten Equity-based Crowdfunding, das auch Crowdinvesting genannt wird. Das Crowdinvesting kann man wieder unterteilen zwischen dem Vorliegen einer stillen Beteiligung oder ob es sich dabei um ein partiarisches Darlehen handelt. Bei einer stillen Beteiligung (als Unterform der Gesellschaft bürgerlichen Rechts gemäß §§705 ff. BGB, geregelt in §§230 ff. HGB) wird ein gemeinsamer Zweck verfolgt. Das kann dazu führen, dass die Investoren nicht nur am Gewinn, sondern auch am Verlust des Unternehmens beteiligt sind. Auch könnten konkrete Mitbestimmungsrechte eingeräumt werden. Beim partiarischen Darlehen wird hingegen kein gemeinsamer Zweck verfolgt, sodass der Darlehensgeber auch kein unternehmerisches Risiko trägt. Im Gegenzug dazu hat er aber auch keine Mitsprache- oder Kontrollrechte.
Welche tatsächliche Form des Crowdinvestings bei den jeweiligen Crowdinvesting Plattformen vorliegt, muss deshalb individuell immer nachgeprüft werden. Einen ausführlichen Artikel rund um die rechtlichen Aspekte des Corwdfundings, auf diesem Abschnitt hier auch basiert, findet man in der Zeitschrift c’t 25 vom 26.11.2016.
Gab es schon Schadensfälle auf Crowdinvesting-Plattformen?
Ja, bisher gibt es mir einen bekannten Schadensfall. Auf der Plattform Zinsland ging der Emittent (Conrem Ingenieure GmbH) des Projektes Luvebelle, Berlin in die Insolvenz. Das Verfahren läuft noch, mehr über den Fall erfährt man unter anderem in der von Zinsland veröffentlichten Pressemitteilung. So wie es aber aktuell aussieht, wird keiner der Zinsland-Anleger sein Geld wiedersehen. Gegenüber Fachzeitschrift Finanztest der Stiftung Warentest gab Insolvenzverwalter Björn Hellfeld Auskunft, „dass die Masse nach derzeitigem Stand nicht einmal ausreicht, vor ihnen die erstrangigen Gläubiger voll zu befriedigen.“ Das könnte für die Zinsland-Anleger ein Totalverlust bedeuten.
Checkliste: Auf was sollte man beim Crowdinvesting achten?
Generell sollte nur Geld investiert werden, das man nicht anderweitig dringend benötigt. Der Komplettverlust ist jederzeit möglich, weshalb man das Geld auf mehrere Projekte und auch auf mehrere Crowdinvesting-Plattformen verteilen sollte. Darüber hinaus sollte man nur in Projekte investieren, die man auch selbst versteht.
Nachfolgend eine kurze Checkliste, auf was man bei einer Crowdinvesting-Plattform achten sollte:
- Crowdfunding-Plattform überprüfen: Wie lange ist diese schon am Markt aktiv? Wo ist der Firmensitz? Wie viele Projekte wurden bisher erfolgreich umgesetzt? Wie viele Darlehen wurden bisher zurückgezahlt? Welchen Ersteindruck macht die Plattform und dessen Betreiber?
- Projektentwickler überprüfen: Seit wann ist dieser auf dem Immobilienmarkt aktiv? Welche Expertise kann er nachweisen? Wie viele Projekte hat er bereits umgesetzt? Ist er mit einem hohen Eigenkapitalanteil in das Projekt involviert?
- Projektunterlagen überprüfen: Wie ausführlich ist diese? Wurde sie professionell aufbereitet? Werden Fragen ausführlich und kompetent dazu beantwortet? Werden Chancen und Risiken transparent aufgezeigt?
- Rahmenbedingungen des Projektes überprüfen: Handelt es sich um eine Bestandsimmobilie oder Neubauprojekt? Wie attraktiv ist die Lage der Immobilie?
- Vergütung des Investments überprüfen: Wie werden die Zinsen ausgezahlt? Wie hoch sind die Zinsen? Wie steht dazu das Risiko? Wie sieht die steuerliche Behandlung aus?
In meinem Studium der Informationswirtschaft bin ich in zahlreichen Vorlesungen mit der Theorie der Finanzmärkte konfrontiert worden. Dieses Wissen und meine praktische Erfahrung rund um das Thema Finanzen möchte ich mit euch hier auf meinem Blog finanzeinstieg.de teilen.
Markus meint
Eine schöne Übersicht über Crowdinvesting Plattformen, auch wenn natürlich hier noch einige meiner Meinung nach fehlen. Also komplett vollständig ist dieser Vergleich der Plattformen noch nicht!
Wer sich übrigens allgemein mit dem Thema noch auseinandersetzen möchte, der findet auf Welt.de einen sehr schönen Artikel zu den Crowdinvesting Plattformen: https://www.welt.de/print/die_welt/finanzen/article158965373/Schwarm-sucht-Rendite.html
Christian meint
Hallo Markus,
ja den Beitrag habe ich auch gesehen, dieser hat mir ebenfalls gut gefallen! Die oben verglichenen CrowdInvesting-Plattformen sind alles Plattformen die ich auch persönlich mir angeschaut und getestet habe. Deswegen ist diese tatsächlich nicht vollständig und ich erhebe auch gar keinen Anspruch auf Vollständigkeit. Dennoch gebe ich mir Mühe nach und nach weitere Plattformen mit aufzunehmen. Erst heute habe ich einen Test zu ReaCapital veröffentlicht (https://www.finanzeinstieg.de/reacapital-test-vorstellung-meinung-und-meine-erfahrung/). Es lohnt sich also durchaus öfters vorbei zu schauen 😉
Beste Grüße
Christian