Mit Zinsland und Exporo habe ich ja nun schon zwei Crowdinvesting-Plattformen im Immobilienbereich vorgestellt, Bergfürst komplettiert nun das Trio. Während sich aber Zinsland und Exporo nicht nur äußerlich, sondern auch in der gesamten Funktionsweise sehr ähneln, unterscheidet sich Bergfürst in einigen Punkten. So ist nicht nur der Name für eine Crowdinvesting-Plattform etwas Besonderes, sondern auch die Entwicklung der Plattform an sich. Denn während sich Zinsland und Exporo lediglich auf Immobilien konzentrieren, kann man bei Bergfürst Geld auch in Firmen investieren. Alles weitere erfährt man in dem nachfolgenden Bergfürst Test der unter anderem auch meine Meinung und Erfahrungen mit der Plattform beinhaltet.
Inhaltsverzeichnis
Investitionsmöglichkeiten: Nicht nur Immobilien
In Sachen Crowdinvesting ist die Plattform Bergfürst praktisch schon ein Veteran. Im Jahr 2011 von Guido Sandler (Ex-Bankier) und Dennis Bemmann (StudiVZ-Gründer) gegründet, war Bergfürst eine der ersten Crowdinvesting-Plattformen in Deutschland. Jedoch standen erst einmal nicht Immobilien im Mittelpunkt, sondern das Investment in Startups. Dabei sollte das Geld nicht nur eingesammelt werden, sondern gleichzeitig auch noch eine Börse für den Handel der Unternehmensanteile bereitgestellt werden. Das funktionierte rückblickend eher semigut und rief auch einige Kritik auf dem Plan. Nun ist ein gutes Unternehmen ein flexibles Unternehmen. Dies beherzigte auch Bergfürst und stellte sich neu auf, nun mit Konzentration auf die aufkommende Immobilienfinanzierung über die Crowd. Die Neuausrichtung, von Kombination aus Startupfinanzierung, Immobilieninvestments und Börse nennen die Verantwortlichen Neo-Investing-Plattform. Da bekommt das Unternehmensmotto „Neu denken, anders handeln“ eine ganz eigene Bedeutung.
Lange Rede kurzer Sinn, zwar steht aktuell auf der Bergfürstplattform die Investition in Immobilienprojekte im Vordergrund, wer aber genau schaut, wird mit C.H. Wolf und Urbanara zwei Unternehmen vorfinden, in die man investieren kann. Auch in eigentlich schon finanzierte Projekte kann man weiterhin sein Geld anlegen, denn die Börsenplattform ist weiterhin existent. Dort werden die Beteiligungen anderer Investoren gehandelt. Ich persönlich würde aber vor Investitionen über den internen Marktplatz, insbesondere bei den Unternehmensbeteiligungen, eher Abstand halten. Wer nämlich handeln will, sprich irgendwann seine Anteile wieder verkaufen möchte, der ist auf Liquidität des Marktplatzes angewiesen. Den Verkäufern müssen also jederzeit genügend Käufer zu Verfügung stehen und dies war zumindestens in der Vergangenheit wohl nicht immer der Fall.
Ich werde mich deshalb in diesem Test von Bergfürst vor allem auf die Investition in Immobilien beschränken, was nach meiner Meinung um einiges attraktiver findet, auch wenn das eigentliche Konzept von Bergfürst durchaus interessant ist.
Investition schon ab 10 Euro
Crowdinvesting Plattformen locken Kleinanleger, da sie sich auch schon mit wenig Geld an großen Immobilienprojekten beteiligen können. Dennoch muss man bei Zinsland und Exporo mindestens 500 Euro in die Hand nehmen. Nicht so bei Bergfürst. Hier reichen schon lediglich 10 Euro für die erste Investition. Damit wird die Plattform auch für all diejenige interessant, die aktuell noch nicht so viel Geld investieren können oder wollen. Bergfürst eignet sich damit perfekt um sich mit dem Konzept des Crowdinvestings vertraut zu machen und selbst eigene Erfahrungen zu sammeln, ohne dabei die Angst vor einem zu großen finanziellen Verlust zu haben. Denn dieser droht wie bei allen Crowdinvesting Plattformen auch bei Bergfürst. Wer mit Zinsen von bis zu 7% in dem heutigen Zinstief wirbt, der bietet sicherlich auch keine Geschäfte an, die überhaupt kein Risiko besitzen. Wie bei den anderen Plattformen auch, werden bei Bergfürst Nachrangdarlehen gewährt, sprich die eigenen Forderungen sind nachrangig. Geht der Schuldner nun in die Insolvenz, dann werden erst einmal seine andere Gläubiger bedient, bevor man selbst an der Reihe ist. Ist dann kein Geld mehr übrig, dann geht man leer aus und muss einen Komplettverlust verbuchen. Dieses Risiko wird dafür mit einem erhöhten Zins aufgewogen. Man muss bei einem Investment also immer mit dem Totalverlust rechnen.
Um das eigene Risiko zu minimieren, sollte man wie bei jedem Investment mit Bedacht vorgehen. So sollte man sich ein klares Bild darüber machen, wofür man überhaupt das eigene Geld hergibt. Dafür prüft man soweit wie möglich die Korrektheit und Sinnhaftigkeit der vom umsetzenden Unternehmen bereitgestellten Informationen. Auch das Unternehmen selbst sollte kurz überprüft werden, insbesondere wie lange es schon besteht und welche Projekte schon umgesetzt wurden. Auch ein Blick in den Bundesanzeiger kann sich lohnen. Zu guter Letzt sollte man natürlich auch immer ausreichend diversifizieren. Das heißt, nicht alles auf eine Karte setze, sprich nicht das ganze Geld in nur einem Projekt anlegen. Gerade auch weil Bergfürst schon kleinere Investitionen möglich macht, sollte man sein Geld aufteilen.
Halbjährliche Zinsfälligkeit und öffentliche Kommunikation
Nach dem ich ja schon mit Zinsland und Exporo einige Erfahrungen sammeln konnte, sind mir bei Bergfürst zwei weitere Dinge positiv aufgefallen.
Zum einen Mal ist es die Zinsfälligkeit, die bei den Projekten die ich mir angeschaut habe immer halbjährlich war. Bei den anderen Plattformen bekam man die Zinsen erst nach Ablauf der Laufzeit, bei Bergfürst hingegen zwei Mal im Jahr.
Auch die Kommunikation scheint auf dem ersten Blick sehr transparent zu sein. Man kann jederzeit Fragen an den Projektleiter stellen, die anschließend öffentlich für alle andere interessierten Investoren auch eingesehen werden können. Neben einer Übersicht, in der das Projekt und die daran beteiligten Unternehmen vorgestellt werden, gibt es zusätzlich ein ausführliches Exposé. Natürlich darf man sich nicht nur auf die zu Verfügung gestellten Materialien vertrauen, generell werden einem aber schon sehr viele Informationen angeboten, die bei einer Investitionsentscheidung sehr wichtig sind. Gerade im Vergleich zu den anderen Crowdinvesting-Plattformen kann Bergfürst hier punkten.
Fazit
Bergfürst ist eine weitere sehr interessante Alternative für eine Diversifizierung von Investitionen in Immobilienprojekte. Im Vergleich zu den anderen großen Plattformen, wie Zinsland und Exporo, kann man bei Bergfürst schon ab 10 Euro investieren. Damit ist Bergfürst vor allem auch für Leute interessant, die erst einmal mit wenig Geld ihre ersten Crowdinvesting-Erfahrungen sammeln möchten, oder die auch mit wenig Geld schon breit über mehrere Projekte streuen möchten. Das Informationsangebot ist bei den Projekten reichhaltig, dennoch entbindet es keinen sich auch über die Plattform hinaus über das Projekt und den beteiligten Partnern zu informieren. Denn auch wie bei den anderen Investing-Plattformen, muss man bei Bergfürst mit einem kompletten Verlust der Investition rechnen. Der Totalverlust muss also eingeplant werden, sodass man auch hier nicht sein ganzes Geld in nur ein Projekt investieren sollte. Hohe Renditen bedeuten auch immer erhöhtes Risiko. Ich selbst habe auch in ein Bergfürst Projekt investiert und werde hier weiterhin über meine Erfahrung und Meinung über Bergfürst in diesem Test veröffentlichen. Da man schon mit lediglich 10 Euro dabei ist, kann ich aktuell jedem nur empfehlen selbst die Plattform zu testen. Anmelden könnt ihr euch hier: www.bergfuerst.de
Neuigkeiten zu Bergfürst
- 10.08.2017 – Axel Springer hat in Bergfürst investiert: Bereits 2016 hat sich der Axel Springer-Verlag über die WeltN24 GmbH an der Crowdinvesting-Plattform Bergfürst beteiligt. Wie t3n.de berichtet, handelt es sich dabei um einen Media-for-Equity-Deal, bei dem der Verlag kein Bargeld investiert, sondern Werbeleistung. So sieht man bereits seit einiger Zeit Bergfürst Werbung auf dem zu Axel Springer gehörenden Nachrichten-Sender N24.
- 24.06.2017 – Bergfürst bietet nun besichertes Bankdarlehen an: Per Newsletter informierte Bergfürst, dass man inzwischen „als einzige Plattform in Deutschland, das besicherte Bankdarlehen exklusiv anbieten“ könne. Eigenschaften dieses besicherten Bankdarlehens sind unter anderem, Sicherheiten mit der das Darlehen ausgestattet ist, diese können „z. B. als grundbuchliche Besicherung, persönliche Bürgschaften oder der Abtretung von Mieteinnahmen ausgestaltet sein und natürlich auch miteinander kombiniert werden.“ Darüber hinaus ist die Rückzahlbarkeit unbedingt. Sprich, „das Darlehen muss unbedingt zum vereinbarten Fälligkeitszeitpunkt zurückgezahlt werden, der Darlehensnehmer kann den Tag der Rückzahlung nicht einseitig verschieben.“
Der Artikel wurde zuletzt am 11.08.2017 aktualisiert.
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Pia meint
Ich finde es super, dass man bei Bergfürst auch schon mit so wenig Geld investieren kann. Soweit ich weiss sind ja alle anderen Plattformen erst ab 500 Euro und das ist meiner Meinung nach doch dann ein größeres Risiko, gerade wenn man die Anbieter nicht kennt. Ich werde Bergfürst auch mal testen, vielen dank für die Vorstellung!
Frank meint
Erst einmal, eine schöne und ausführliche Vorstellung. Leider habe ich bisher auch keine Bergfürst Erfahrungen, da ich mein Geld wie wahrscheinlich viele immer schön auf der Bank angelegt habe. Leider ist das heute ja nicht mehr wirklich die beste Lösung, sodass man auch ein bisschen ins Risiko gehen muss. Das gute an Bergfürst finde ich wie auch schon in diesem Testbericht erwähnt wurde, dass man schon mit kleinen Geld anfangen zu investieren kann. Da es keine Gebühren gibt ist das für mich ein guter Grund die ganze Sache mal auszuprobieren. Mein ganzes Geld möchte ich aber natürlich auch nicht verlieren, ich habe deshalb erst einmal nur einen kleineren Betrag in ein projekt gesteckt. Drückt mir die Daumen, dass alles gut geht 😉
Beste Grüße
Frank
Markus meint
Also ich muss ehrlich gestehen dass ich bisher auch keine Erfahrungen mit Bergfürst gesammelt habe und der Test liest sich hier auch echt gut. Aber etwas skeptisch bin ich schon noch, habe mir mal die aktuellen Projekte angesehen und das Projekt Nordkap Erfurt klingt echt zu gut um wahr zu sein. Laufzeit 1 Jahr, bereits zu 49 % verkauft, der Baufortschritt beträgt ca. 70 % und sagenhafte 7% Zinsen!
Da ja aber bekanntlich probieren über studieren geht versuche ich auch mal mein Glück bei diesem Projekt. Werde mich dann spätestens noch einmal in einem Jahr hier mit meinen Erfahrungen und meinen ganz persönlichen Bergfürst Test hier melden!
Alex meint
Wir schreiben jetzt das Jahr 2022, was ist aus deinen Investments bei Bergfürst geworden?
Ich habe Interesse einen kleinen Betrag zu investieren. Lohnt es sich?
Konstantin meint
Seit längerem habe ich einen Investment aus meinen Gegend gemacht,es gab früher Rückmeldungen wann zurückgezahlt wird.Mein Eindruck zur Zeit gibt es Kommunikationsprobleme, da keine Nachrichten mehr bekomme.