Vor ein paar Tagen habe ich hier auf finanzeinstieg.de die Crowdinvesting-Plattform Exporo vorgestellt. Da ich diesbezüglich auch im Kontakt mit den Verantwortlichen des Unternehmens stand, habe ich die Chance genutzt und ein paar Fragen rund um die Plattform und auch darüber hinaus gestellt, die ihr so in dem Exporo Bericht nicht findet. Geantwortet hat mir freundlicherweise Dr. Björn Maronde, einer der vier Gründer, die alle jeweils auch den Vorstand bilden. So erfahrt ihr im nachfolgenden Interview aus erster Hand, wie es zur Gründung von Exporo kam, wie der Start verlief und auch ein paar allgemeinen Dingen rund um das Investieren und der Zukunft des Crowdinvestings.
1.) Bitte stellen Sie sich und die Plattform Exporo kurz vor.
Wir bieten auf exporo.de die Möglichkeit, direkt in ausgewählte Immobilienprojekte investieren zu können. Das Ganze nennt sich Crowdinvesting. Der Schwarm (die Crowd) stellt dem Projektentwickler Kapital für sein Immobilienvorhaben zur Verfügung. Dafür erhalten die Anleger attraktive Renditen. Da wir die Prozesse online und schlank halten, entfallen Kosten, die bspw. bei Immobilienfonds entstehen, und können deutlich höhere, feste Zinsen anbieten.
Da man bei uns bereits ab 500 Euro investieren kann, sprechen wir jeden an, der sich für Geldanlagen interessiert. Auch kleine Vermögen lassen sich über Exporo.de ganz gut diversifiziert anlegen.
2.) Wie kam es zur Gründung von Exporo?
2013 trafen Tim Bütecke und Björn Maronde zusammen. Als Bauingenieur war Bütecke zwölf Jahre im Immobilien- und Finanzdienstleistungsmarkt tätig und bemerkte, dass immer mehr Entwickler sich mit der Finanzierung ihrer Projekte schwer taten. Auch Maronde, Jurist, MBA und Experte für Marketing und Unternehmensentwicklung, verfolgte zeitgleich diesen Trend. Damit einher ging die Erkenntnis, dass potenzielle Investoren zwar zahlreich vorhanden, allerdings die Hürden für diese relativ hoch waren. So entstand die Idee zu einem Online-Marktplatz für Investoren und Projektentwickler. Zusammen mit Finanzexperte Simon Brunke und Unternehmensberater Julian Oertzen ging die Crowdinvesting Plattform Exporo Ende 2014 schließlich an den Start.
3.) Verlief der Start, bzw. die erste Zeit, reibungslos oder hatte man mit anfänglichen Problemen zu kämpfen?
Die Plattform wurde vorher eingehend getestet. Bei einem Livegang ist man dann immer auch mit neuen Situationen konfrontiert, aber der Verlauf war sehr positiv. Wir sind Ende 2014 auch gleich mit einem sehr großen Crowdinvesting online gegangen: Das Projekt Feldbrunnenstraße in Hamburg. In 14 Wochen haben wir das Ziel von 2,1 Mio. Euro erreicht. Zugleich ist dies bis heute das größte Crowdinvesting für eine Neubauimmobilie in Europa.
4.) An wen richtet sich Exporo?
Exporo richtet sich 1. an Kapitalanleger, die in Immobilien investieren wollen und 2. an Projektentwickler, die ihre Immobilienvorhaben finanzieren wollen.
5.) Wie grenzt sich Exporo von seinen Mitbewerbern ab?
Das vier-köpfige Gründerteam verfügt über viel Erfahrung in den Bereichen Immobilien, Unternehmensentwicklung, Finanzierung und Marketing. Wir waren früh am Markt und konnten die Geschäftsidee von Beginn an kontinuierlich weiterentwickeln. Und so setzen wir dies auch fort. Und zwar nachhaltig, indem wir z.B. die über unsere Plattform angebotenen Projekte streng auswählen.
6.) Kann sich ein potentieller Investor auf die von Exporo angebotenen Projektinformationen blindlings verlassen oder sollte er sich selbst darüber hinaus informieren und falls ja – wie bzw. wo?
Sowohl als auch. Auf unsere Projektinformationen kann man sich verlassen. Generell raten wir jedem, der sein Geld sinnvoll anlegen möchte, sich selbst zu informieren. Das gehört zu unserem Credo und ist auch ein Trend, dem Crowdinvesting Raum verleiht: Selbst informieren und selbst entscheiden. Mit den vielen Informationen, die wir zusätzlich zu den Themen Immobilien und Investments im Allgemeinen auf unserer Seite anbieten, drücken wir dies auch zusätzlich aus.
7.) Wie sieht Ihrer Meinung eine perfekte Anlagestrategie aus?
Immobilieninvestments im eigenen Portfolio zu haben, ist unserer Ansicht nach natürlich generell gut. Entscheidend ist dabei das konkrete Investitionsangebot. Und wichtig ist die Diversifikation, die Streuung von Investments auf unterschiedliche Anlageklassen, und nicht alles auf eine Karte zu setzen. Man sollte seinen eigenen Finanzradius kennen. Da man über Exporo schon ab 500 Euro in Immobilien investieren kann, lässt sich mit unseren Investmentangeboten auch schon mit kleinen Vermögen sehr gut diversifiziert in Immobilien investieren. Das war vor Crowdinvesting so nicht möglich.
8.) Wie wird es Ihrer Meinung mit dem Crowdfunding und auch Exporo in Zukunft weitergehen?
Wir sind im vergangenen Jahr kontinuierlich gewachsen und haben die Projektvolumen stetig erhöht, wir hatten nahezu pausenlos mindestens ein Investmentangebot online, diesen Status werden wir nach und nach weiter ausbauen. Unser Ziel für 2016 ist, 20 Mio. Euro Fundingvolumen zu vermitteln und auch dauerhaft mehrere Projekte gleichzeitig für Anleger anzubieten.
Mit Crowdinvesting für Immobilien sehen wir uns in einem starken Wachstumsmarkt. Deutschland hat in diesem Segment weltweit noch riesigen Spielraum. Obwohl der deutsche Immobilienmarkt für sich schon sehr floriert, wird über Crowdinvesting das Potenzial noch vergleichsweise wenig ausgeschöpft. Die USA, UK und China machen es vor, dass dies auch im noch größeren Stil funktioniert.
Vielen Dank für das Interview!

In meinem Studium der Informationswirtschaft bin ich in zahlreichen Vorlesungen mit der Theorie der Finanzmärkte konfrontiert worden. Dieses Wissen und meine praktische Erfahrung rund um das Thema Finanzen möchte ich mit euch hier auf meinem Blog finanzeinstieg.de teilen.
Vielen Dank für dieses spannende Interview! Es ist interessant zu sehen, wie sich Crowdfunding weiterentwickelt und nun mittlerweile auch in Branchen vorzufinden ist, die vor ein paar Jahren wahrscheinlich noch undenkbar waren. Exporo macht einen sehr interessanten Eindruck, ich werde mir die Entwicklung auf jeden Fall gern weiter anschauen.
P.S. Danke an das Team von finanzeinstieg.de für das Interview. Ich würde mich freuen, wenn ich hier in Zukunft noch weitere Interviews lesen kann!
Beste Grüße